Die digitale Transformation bahnt sich ihren Weg und erfordert mehr als den Einsatz neuer Technologien. Sie wird nicht nur die Geschäftsmodelle und -prozesse vieler Unternehmen beeinflussen, sondern auch die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt verändern. Industrie 4.0 als Teilaspekt der Digitalisierung übernimmt dabei vor allem im produzierenden Gewerbe eine immer wichtigere Rolle.
Aber selbst unser Alltag ist ohne digitale Daten kaum mehr vorstellbar: Die gedruckte Tageszeitung weicht dem ePaper, man kommuniziert über What’s App & Co., die Haustechnik lässt sich von überall aus mit dem Mobiltelefon steuern und Landkarten werden von mobilen Navigationssystemen verdrängt. Und meistens funktioniert das alles sehr intuitiv und reibungslos.
Probleme könnten jedoch auftreten, falls Sie ihrer walisischen Urlaubsbekanntschaft ein paar nette Zeilen schreiben und dafür ein webbasiertes Übersetzungstool nutzen möchten. Dies besagt zumindest ein kürzlich erschienener Artikel, der sich mit der Verbreitung der walisischen Sprache im Web befasst. Grundlage des Beitrags ist ein White Paper, das im Rahmen des EU-Projektes META-NET entstand und den Entwicklungsstand der Sprache in Europa dokumentiert. Die Situation ist nicht besonders vielversprechend: In allen betrachteten Kategorien – Verarbeitung gesprochener Sprache, maschinelle Übersetzung, Textanalyse, Sprachressourcen – wird für das Walisische keine oder nur eine sehr schwache Unterstützung festgestellt. Daher endet der Artikel auch mit der ernüchternden Feststellung, dass „um von den Segnungen der maschinellen Sprachverarbeitung zu profitieren, zunächst Voraussetzungen erfüllt werden müssen, die für viele weniger weit verbreitete Sprachen Europas bislang nicht gegeben sind.“
Mit anderen Worten, werden Sie Ihre netten Zeilen erst dann fehlerfrei via Web übersetzen lassen können, wenn dem Tool eine intelligente Sprachbasis zugrunde liegt.
Kleine Schritte führen zum großen Ganzen
Und damit sind wir wieder bei den Herausforderungen der digitalen Transformation in der Industrie. Denn auch dort hat die digitale Transformation noch nicht die Durchsetzung gefunden, die sie haben könnte bzw. haben müsste. Viele Unternehmen können die Chancen der Digitalisierung noch nicht nutzen. Und das obwohl bereits seit Mitte der 1960er Jahre die Grundlagen für das Internet gelegt wurden. Ein wichtiger Baustein, wenn es um digitale vernetzte Technologien geht. Und genau diese Bausteine müssen geschaffen, weiter entwickelt und aneinandergefügt werden. Dabei geht es nicht nur um Technologien, sondern auch um die Überlegung, wie diese sinnvoll eingesetzt werden können.
Auch das Thema Industrie 4.0 ist heute keine Frage mehr des ob sondern des wann. Unternehmen ohne Digitalisierungsstrategie und ohne Kenntnis darüber, wo sich ihre Organisation im Hinblick auf die Umsetzung von Industrie 4.0 Initiativen befindet, verlieren unnötig Zeit.
Die digitale Transformation ändert das Engineering, die Verteilung und Nutzung von Informationen, den Umgang mit Daten, die Maschinen und den darauf hergestellten Produkten während ihrer Lebenszeit generieren, und vieles mehr.
Alles rückt zusammen und wird dennoch größer
Der digitale Wandel und insbesondere Industrie 4.0 forciert auch die Zusammenführung von einst separaten Bereichen wie bspw. Entwicklung, Fertigungsvorbereitung, Fertigung und Marketing. Dies hat zur Folge, dass nicht nur verschiedene IT-Systeme miteinander sprechen und Prozesse optimiert werden müssen, sondern auch Fachdisziplinen enger zusammenrücken und in Zukunft vielleicht miteinander verschmelzen. Die zunehmende abteilungs- und gar grenzübergreifende Kollaboration in einer Organisation lässt sich dabei auf Partner und Kunden ausweiten. Wissen wird geteilt und zum Vorteil genutzt. Deutsche Unternehmen holen bei der Digitalisierung auf. Trotzdem warnen immer noch einige Experten davor, dass Deutschland dem Schulterschluss mit anderen Industrienationen hinterher hinkt.
Auf dem 3DEXPERIENCE Forum von Dassault Systèmes am 25. und 26. Oktober in Berlin erfahren Sie exklusiv, wo sich deutsche Unternehmen auf dem Weg in die digitale Zukunft befinden. Welche Herausforderungen haben sie zu meistern? Welche Vorteile sehen sie in der digitalen Transformation? Und: Haben sich deutsche Unternehmen überhaupt schon mit dem Thema Industrie 4.0 auseinandergesetzt?
Mark Alexander Schulte, Senior Consultant bei IDC Central Europe, präsentiert die Ergebnisse dieser neuen Studie in seinem Vortrag.