Wer allein geht, mag zwar schnell vorankommen, doch nur wer sich gemeinsam mit anderen auf den Weg macht, kommt auch wirklich weit. In der vernetzten Welt agiert kein Unternehmen isoliert – echter Fortschritt gelingt nur im Netzwerk. Trends zu erkennen und mit Innovation begeistern gelingt nur, wenn ein Austausch stattfindet.
Und der Bedarf an Austausch und Vernetzung ist groß, denn die Digitalisierung stellt uns alle vor zahlreiche Herausforderungen. Wie kann die digitale Transformation wirklich gelingen? Welche Innovationsrichtung schlagen Unternehmen ein? Wohin bewegt sich unsere Region im globalen Wettbewerb und wie nehmen wir unsere wertvollen Ressourcen kreativer Mitarbeiter mit auf dem Weg in die vernetzte Zukunft?
Diese Fragen sind auch für uns zentral. Im vergangenen Jahr haben Veranstaltungen wie das European Stakeholder Forum oder der Innovationsdialog in der Französischen Botschaft in Berlin bereits wichtige Leitimpulse für den öffentlichen Dialog gesetzt. Denn die digitale Transformation innerhalb der Unternehmen stellt Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen vor neue Aufgaben. Sie birgt aber mindestens so viele Chancen, unser Umfeld aktiv zu verändern. Wer mitgestalten will, muss sich einbringen. Und diesen Anspruch verfolgen wir auch in diesem Jahr.
Die Bedeutung des Begriffs Industrie 4.0 wandelt sich allmählich: während in den vergangenen Jahren die Hürde in der Identifizierung von Möglichkeiten und Umsetzung von Industrie 4.0 Projekten bestand, geben in der im vergangenen November erschienenen IDC Studie zum Thema „Die nächste Stufe der digitalen Transformation in Deutschland – Mit Cloud-PLM zu mehr Produktinnovation und Effizienz“ 86% der befragten Unternehmen an, sich mit dem Thema bereits auseinanderzusetzen. Das sind rund 30% mehr als noch 2016. Deutsche Unternehmen haben bei der Implementierung von Industrie 4.0 Initiativen also einen großen Schritt nach vorn gemacht.
Wie aber stellen produzierende Unternehmen sicher, dass sich die Initiativen vollständig in Organisation und Arbeitsabläufe integrieren und ihre Vorteile ideal ausgeschöpft werden können? Die Digitalisierung von Prozessen und Produktion stellt ganz neue Anforderungen an die Gestaltung von Arbeit und Arbeitsplätzen – und zwar auf jeder Ebene. Dem Management kommt in diesem Wandel eine Schlüsselrolle zu, denn Führungskräfte müssen ihre Methoden an dieses geänderte Umfeld anpassen.
Beim 25. Münchner Management Kolloquium, das unter dem Motto „Management im digitalen Zeitalter – Ist der Computer der bessere Manager?“ steht, kommen am 13. und 14. März hochrangige Fach- und Führungskräfte aus allen Branchen zusammen und diskutieren die Frage, was Management in einer digitalisierten Wirtschaft leisten muss.
Andreas Barth, Managing Director EUROCENTRAL bei Dassault Systèmes, wird dort unter dem Titel „Digitalisierung: Der Mensch in der Hauptrolle“ erläutern, worauf es aus seiner Sicht ankommt. Denn Digitalisierung ist keine Frage der reinen Technologie, sondern ein Führungsthema. Für die Zukunft wird entscheidend sein, welche Unternehmen in der Lage sind, die geeigneten Strukturen zu schaffen, in denen Effizienzsteigerungen durch den Einsatz von Technologie umgesetzt werden können. Das geht weit über die Digitalisierung von Produktionsabläufen hinaus. Auch die Digitalisierung der entsprechenden Geschäftsprozesse und Innovationsfelder will durchdacht und auf die digitalen Herausforderungen der vernetzen Wirtschaft abgestimmt sein. Gleichzeitig muss eine digitalisierte Organisation ihren Mitarbeitern weiterhin die Möglichkeit geben, durch die Gestaltung des Arbeitsumfeldes und durch Qualifizierung ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
„Für uns ist diese Herangehensweise ein zentraler Punkt“, so Andreas Barth. Deshalb engagiert er sich im Namen von Dassault Systèmes im Senat der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech. Diese stellt in ihrer 2017 herausgegebenen Studie „Industrie 4.0 Maturity Index“ ebenfalls fest, dass der Fokus stark auf den technologischen Elementen der Digitalisierung liegt und die Notwendigkeit, organisatorische Strukturen und die Unternehmenskultur entsprechend zu transformieren, noch zu häufig verkannt wird: „Ziel ist es, ein lernendes, agiles Unternehmen zu werden, das sich einer ständig ändernden Umwelt flexibel anpassen kann.“ (acatech 2017, Studie „Industrie 4.0 Maturity Index“, S. 53) Doch wie erreichen wir dieses Ziel?
Die technologische Seite der Digitalisierung wird auch weiterhin eine zentrale Rolle in der Diskussion spielen. Erste Impulse werden dieses Jahr bei der SOLIDWORKS World (SWW) in Los Angeles (04. bis 07. Februar) gesetzt, wo über 5.000 SOLIDWORKS Anwender, Reseller, Mitarbeiter, Unternehmer und Studenten zusammenkommen. In Deutschland verspricht die Bosch Connected World (BCW) in Berlin (21. und 22. Februar), die sich als eine der innovativsten deutschen Veranstaltungen rund um die Themen Industrie 4.0 und IoT einen Namen gemacht hat, spannende Strategien, Best Practices und Case Studies IoT-getriebener Lösungen.
Fazit: Nur gemeinsam lässt sich ein regelmäßiger und lebhafter Austausch schaffen, von dem am Ende alle profitieren. Wenn der Mensch in den Mittelpunkt der digitalen Transformation rückt und das Management auf Digitalisierung ausgerichtet ist, ergeben sich spannende Begegnungen und Interaktionen – dann wird sich auch 2018 bei den Chancen, die uns Digitalisierung und Industrie 4.0 eröffnen, viel bewegen.