Cloud als Bindeglied – Führungskultur und Technologie im Schulterschluss

Nachdem ich in den letzten drei Beiträgen drei der wichtigsten Treiber der industriellen Umbrüche in Deutschland aufgegriffen habe, geht es mir heute um ein besonderes Herzstück der Entwicklungen. Den Kern der ‚Industry Renaissance‘ sozusagen: Es geht um die ideale Verbindung von Managementkultur und den Plattformen des 21. Jahrhunderts.

Beim 3DEXPERIENCE Forum Ende vergangenen Jahres in Göttingen war dieser vierte Pfeiler derjenige, der die Teilnehmer wohl mit am Intensivsten beschäftigt hat. Denn hier erfordert die Umsetzung von Transformationsmaßnahmen nicht einfach die Adaption neuer Technologien und Arbeitsmethoden, sondern eine Veränderung der Führungsmentalität und Unternehmenskultur, die die neuen digitalen Geschäftsmodelle tragen muss.Digitale Geschäftsmodelle als Träger des Erfolgs IDC InfobiteEines der wichtigsten Bindeglieder von Organisationen, Partnern, Lieferanten und neuen Geschäftsmodellen per Onlinemarktplatz ist die Cloudtechnologie. Sie durchdringt alle Bereiche der Industrie im 21. Jahrhundert und unterstützt den raschen Fluss von Daten und Ideen. Gemeinsame Plattform, die die Zusammenarbeit ermöglichen entfalten ihre volle Wirkungsbreite erst in der Cloud.

Dabei geht es um viel mehr als das Unterstützen reiner Automatisierung, es geht um Aufbau von Wertschöpfungsnetzwerken und der Zusammenarbeit auf Basis virtueller und realer Design- und Anwendungsmethoden auf stets aktuellem Datenstand.

Mit der Entwicklung dieser Art der übergreifenden Zusammenarbeit und dem Entstehen neuer digitaler Geschäftsmodelle steigt allerdings auch die Notwendigkeit, hinter die Digitalisierung zu blicken und die Mitarbeiter für die neuen Prozesse und Anforderungen zu befähigen.

Führungspersönlichkeiten müssen dabei den Menschen und dessen individuelle Erwartungen und Fähigkeiten in den Mittelpunkt rücken. Das bedeutet, sich nicht nur auf neue Technologien zu konzentrieren, die Effizienz und Leistungsfähigkeit steigern, sondern auch Prozesse und eine Unternehmenskultur zu etablieren, die den Erfolg stützt und Mitarbeiter befähigt im industriellen Wandel gut zu agieren statt nur zu reagieren.

Im aktuellen IDC Whitepaper „Wie Sie mit digitalen Geschäftsmodellen und neuen Partnerschaften die Chancen der Digitalisierung ergreifen“, geben 64 Prozent der Unternehmen an, dass sie glauben, dass ihr Erfolg in den nächsten fünf Jahren von effizienter Zusammenarbeit mit ihrem Ökosystem von Kunden, Partnern und Zulieferern abhängt.

Mitarbeiter für digitale Geschäftsmodelle befähigenDie Rolle des Mitarbeiters in der Industrie hat sich bereits dramatisch verändert. Unternehmen und ihre Belegschaften sind jetzt gefordert rasch größere Klarheit darüber zu gewinnen, wie ihre Produkte die Anforderungen der Konsumenten in einer vernetzten Welt erfüllen können und wie sie als einzelner und als Team darauf reagieren können und wollen.

IDC resümiert: „Die Wegbereiter von morgen werden nicht die Unternehmen mit der höchsten In-house-Automation sein, sondern diejenigen, die digitale Geschäftsmodelle implementieren und die ihr Ökosystem als gleichwertige Partner in ihr Wertschöpfungsnetzwerk einbeziehen.“

Fakt ist, dass der weltweit vernetzte industrielle Handel auch in unserer Region tiefgreifende Veränderungen mit sich bringt. Organisationen, die die vier Pfeiler der Industriellen Renaissance – Innovation, Mixed Reality und Plattformen, enge Kollaboration und die Umsetzung einer neuen, den Menschen in den Mittelpunkt rückenden Führungsmentalität – verinnerlichen, werden diejenigen sein, die sich für zukünftige Erfolge am besten positioniert haben.

Die Ergebnisse der Umfrage fasst auch die IDC Infografik nochmals anschaulich zusammen: Die Chancen der Digitalisierung

Klaus Löckel

Klaus Löckel ist Managing Director Zentraleuropa bei Dassault Systèmes und in dieser Position verantwortlich für den Markterfolg von Dassault Systèmes in der Region. Klaus Löckel gehört dem Unternehmen bereits seit 2013 an und bringt 20 Jahre einschlägige internationale Industrieerfahrung, darunter in leitenden Positionen bei der SAP AG und der Daimler AG mit.