Die Welt von morgen – Virtualität und Realität vereint

Virtuelle Welten beflügeln ZukunftsvisionenFliegende Autos, raketengetriebene Jetpacks oder Städte tief am Meeresboden – Zukunftsaussichten haben schon immer die Fantasie der Menschen beflügelt. Doch wie wird unser Leben tatsächlich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten aussehen? Neue Technologien, Produkte und Geschäftsmodelle entstehen schon heute, um auch zukünftig die Bedürfnisse der Menschen erfüllen zu können. Bereits im Jahr 2030 werden die Menschen anders leben, als es noch heute der Fall ist – seien es neue Transportmittel, vernetzte Häuser und Städte oder individuelle Gesundheitsversorgung. Doch dieser Wandel geschieht nicht auf Knopfdruck.

Um den Ansprüchen ihrer Kunden gerecht zu werden, stehen Organisationen vor der Herausforderung, innovative Entwicklungen zeitnah hervorzubringen. Die reale Welt stellt Unternehmen aber vor einige Herausforderungen: Ressourcen sind häufig teuer und nicht immer verfügbar, Zeit für Planung und Entwicklung ist knapp. Die Lösung: Virtuelle Welten ergänzen die reale Welt und beschleunigen Innovationsprozesse. Sie ermöglichen eine durchgängige Datenübertragung – der Schlüssel zum Erfolg einer digitalen Transformation – von Anfang bis Ende. Sucht ein Kunde beispielsweise auf einem digitalen Marktplatz ein ganz bestimmtes Produkt und individualisiert dieses mit Hilfe eines Produktkonfigurators, kann das Unternehmen diese Anfrage in ein digitales Modell übertragen und für den kompletten weiteren Entwicklungsprozess nutzen. So kann die virtuelle Welt einen enormen Einfluss auf die reale Welt haben und dafür sorgen, dass innovative Ideen nicht nur geplant, sondern auch umgesetzt werden.

Mit dem Digital Twin verschiedenste Branchen verändern

Ein wichtiger Teil der virtuellen Welt für Unternehmen ist der digitale Zwilling: Er schlägt die Brücke zwischen der virtuellen und der realen Welt. Als digitales Modell eines physikalischen Objekts, Systems oder Prozesses, ermöglicht er, diese zu analysieren, zu simulieren, zu verbessern, zu überwachen und zu prognostizieren. Die 3DEXPERIENCE Plattform von Dassault Systèmes unterstützt Unternehmen dabei, ein solches digitales Abbild ihres geplanten Produkts zu erzeugen. Dieser sogenannte 3DEXPERIENCE Twin bildet das Produkt und sein Verhalten unter realen Bedingungen ab. Er kombiniert die Visualisierung, Modellierung und Simulation sowie Analytics mit IoT-Daten. Aufgebaut wird er aus Simulations- und Prognosemodellen sowie Labor- und Felddaten. Diese Daten helfen dabei, die zugrundeliegenden Annahmen und Modelle zu optimieren, die Stabilität der Berechnungsalgorithmen zu erhöhen und detaillierte Aussagen über das Produkt in der Realität zu ermöglichen.

In der Automobilindustrie wird dieses Vorgehen bereits eingesetzt – speziell für die Entwicklung und den Bau von Elektrofahrzeugen und autonomen Autos. Wo früher noch physikalische Prototypen zum Einsatz kamen, um das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten zu testen, führen Hersteller heute virtuelle Tests an einem digitalen Zwilling durch. Doch der Einfluss und die Vorteile der virtuellen Welt gehen noch weit darüber hinaus: Ein wichtiger Bereich hierfür ist die Gesundheitsbranche. Mit Hilfe eines virtuellen Abbilds des gesamten menschlichen Körpers, inklusive seiner Organe und Zellen, lassen sich Forschung, klinische Studien sowie die Entwicklung miteinander verbinden und die Zukunft der Medizin nachhaltig verändern. Ein konkretes Beispiel hierfür ist das Living Heart Project. Im Rahmen dieses Projekts arbeiten über 100 Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit daran, ein virtuelles und personalisierbares Modell des menschlichen Herzens zu erstellen und so Kardiologen bei komplexen Herzoperationen zu unterstützen. Aber auch auf die zukünftige Patientenerfahrung und –betreuung wird die virtuelle Welt entscheidenden Einfluss nehmen: Der demographische Wandel sowie der immer stärker werdende Personalmangel in der Pflege machen ein Umdenken in der Gesundheitsversorgung unausweichlich. Behandlungen in den eigenen vier Wänden und personalisierte Gesundheitsdienstleistungen werden in den nächsten Jahren einen immer höheren Stellenwert einnehmen. Eine Übertragung wichtiger Gesundheitsdaten und eine Arzt-Patienten-Kommunikation außerhalb des Sprechzimmers lässt sich durch die virtuelle Welt realisieren und kann den Weg für die Gesundheitsversorgung der Zukunft ebnen.

Innovativ, effizient und nachhaltig

Die Beispiele zeigen, dass die unterschiedlichsten Branchen von der virtuellen Welt profitieren: Denn was im Digitalen erprobt wird, schafft die Voraussetzungen, um zu bahnbrechenden Innovationen zu führen. Die 3DEXPERIENCE Plattform gibt Unternehmen und Organisationen dafür einen digitalen Baukasten an die Hand, mit dem sich neue Technologien erzeugen lassen: Seien es beispielsweise innovative Transportmöglichkeiten wie Lufttaxis oder komplett vernetzte Städte – Zukunftsthemen, die mit Blick auf die Faktoren Nachhaltigkeit und Effizienz immer mehr an Bedeutung gewinnen. Letztendlich geht es nicht darum, dass die virtuelle Welt die reale Welt ersetzt, sondern sinnvoll erweitert und unsere Gesellschaft nachhaltig verbessert.

Petra Kraemer

Petra Kraemer ist Senior Manager für die Onlinekommunikation bei Dassault Systèmes in Zentraleuropa, sie bloggt zu Themen wie digitaler Transformation, Innovation & Technologie und new Work.