Die Industrie befindet sich in einem rasanten und drastischen Umbruch. Die Globalisierung und die schnelle Entwicklung digitaler Technologien haben die Unternehmen verändert. Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen. Schon in den vergangenen Jahren setzten Unternehmen verstärkt auf neue Geschäftsmodelle, die mehr den „as a Service“-Gedanken in den Vordergrund rücken, mit dem Ziel, den häufig günstigeren Produktionsstandorten in asiatischen Ländern neue Angebote entgegen zu stellen.
Möglichkeiten für die jungen Wilden und die Old Economy
Weltweit sind so erfolgreich agierende Unternehmen wie Booking.com, Uber oder Spotify entstanden. Sie produzieren selbst keine Waren, denn sie greifen auf reale Produkte ihrer Partner zurück. Sie verfügen über äußerst schlanke Strukturen und wachsen in einem atemberaubenden Tempo. Damit dies funktioniert, müssen Prozesse digital abgebildet werden und Informationen für alle verfügbar sein. Die Supply Chain mit einer engen Anbindung der Geschäftspartner spielt hierbei eine immer wichtigere Rolle. Die Basis schaffen digitale Plattformen, denn sie ermöglichen eine nahezu beliebige Skalierbarkeit der Geschäftsmodelle.
Aber auch für die „Old Economy“ eröffnen sich mit digitalen Business-Plattformen ganz neue Möglichkeiten: Grenzenlose Zusammenarbeit, schlanke Prozesse und stets aktuelle Informationen ermöglichen eine hohe Agilität. Unternehmen können schneller auf das Marktgeschehen reagieren, neue Märkte erschließen und nahezu grenzenlos wachsen.
Das Management im digitalen Fokus
Unternehmen sollten auf die neuen Herausforderungen nicht nur reagieren, sondern die Chancen der digitalen Transformation auch nutzen. Doch was bedeutet das für Unternehmen in unserem zentraleuropäischen Wirtschaftsraum? Wie sollen die hiesigen Führungsetagen damit umgehen?
Dieser industrielle Umbruch ist zuallererst kein rein technisches Thema, sondern ein Führungs- und Organisationsthema. Unternehmenslenker müssen viele Weichen stellen: In der Technik, der Organisation und vor allem auch in der Unternehmenskultur und der Mitarbeiterführung. Digitale Transformation ist in erster Linie ein Management-Thema!
Innovation braucht Führung, Raum und die richtige Unternehmenskultur
Der Mensch spielt auch im Arbeitsleben der Zukunft eine große Rolle, aber unter veränderten Vorzeichen. Wenn die Mitarbeiter über alle Hierarchiestufen hinweg verstehen, was die digitale Transformation beim eigenen Arbeitgeber bedeutet, wohin die Reise geht und welche Chancen sie bietet, dann schätzen sie auch die Perspektiven. Schließlich vereinfachen neue Organisationsstrukturen die Abläufe, da stets verfügbare Information Entscheidungen erleichtern und Klarheit in Prozesse bringen. Es bleibt mehr Raum beispielsweise für Kreativität und Konzeption. Und davon können wiederum die Unternehmen profitieren – Tag für Tag. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und der Suche nach den Top-Minds helfen eine klare und gut kommunizierte Firmenstrategie, schlanke administrative Prozesse, kurze Entscheidungswege und eine Management- und Unternehmenskultur, die kreatives Arbeiten und Spielraum für Innovationen erlauben. Die viel zitierten Spielecken mit kostenlosem Kaffee reichen heute bei weitem nicht mehr aus, um eine attraktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Vielmehr muss eine Firmen- und Managementkultur gefunden oder verfeinert werden, die die richtigen Talente anspricht, ihre Ideen fördert und so die Grundlage für erfolgreiche Innovationsprojekte schafft. Das Management ist in der Verantwortung nicht nur die entsprechenden Plattformen bereitzustellen, sondern sich selbst erkennbar mit der Technologie und den neuen Prozessen zu identifizieren. Agiles Arbeiten bedeutet eben auch lebenslanges Lernen und neue kreative Ideen zu fördern und dies auch selbst vorzuleben. Das wollen wir auch bei Dassault Systèmes weiter fördern. Denn wir sind überzeugt, dass gerade in einer hoch technologisierten Welt nur Unternehmen weiter erfolgreich sein können, die mit nutzbringenden Innovationen punkten. Nur so können sie sich vom Wettbewerb und der Austauschbarkeit abheben.
