Mehr Sport – das ist bei allen Deutschen unter 54 Jahren laut einer Umfrage der meistgenannte Vorsatz für das neue Jahr. Unter vielen Weihnachtsbäumen lagen entsprechende Geschenke, beispielsweise Fitnesstracker oder Smartwatches. Ein Trend, der sich auch auf der CES in Las Vegas zeigt. Denn auch Fitness und Gesundheit werden immer digitaler. Dassault Systèmes zeigt anlässlich des Elektronikevents – neben dem Thema „Autonomes Fahren“, das ja eines der Hype-Themen in diesem Jahr ist – seine Lösungen für den Bereich Medizintechnik.
Google Fit, Apple Health und andere machen es vor: Fitness wird immer virtueller, die Daten der Körperfettwaage landen ebenso im Cloud-Dienst wie der Streckenverlauf, das Höhenprofil und der Pulsschlagverlauf des letzten Morgenlaufs. Das Versprechen der vernetzten Dienste: Je mehr Daten erhoben werden, desto genauer kennt der Anwender seinen Körper und desto maßgeschneiderter sind die Fitness-, Abnehm- und Gesundheitstipps, die ihm die Plattform anbieten kann.
Weit interessanter als Fitness-Apps und Gadgets, die eher Lifestyle als Health sind, ist jedoch der Fortschritt in der „echten“ Medizin, die wie alle Bereiche von der digitalen Revolution erfasst wird.
Ein Beispiel zeigt Dassault Systèmes auf seinem Stand in der Nordhalle des Las Vegas Convention Center mit dem Living Heart Project. Das virtuelle Modell eines menschlichen Herzens ermöglicht es Ärzten und Medizintechnikherstellern, die Reaktionen eines Herzens auf ihre Stents, Herzschrittmacherelektroden und Kunstherzklappen abzuschätzen. Betrachter können in einer Virtual Reality-Umgebung mit einem Herzmodell direkt interagieren und beispielsweise einen neuentwickelten Stent einbringen – das Modell berechnet dann die realistische Reaktion. Wir berichteten.
Das Feld der Anwendungsmöglichkeiten virtueller Systeme in der Medizin ist enorm weitflächig: Die in Las Vegas vorgestellte „Brain Experience for zSpace“ zeigt, wie Entwickler an virtuellen Menschmodellen testen können, wie ihre Produkte mit dem Körper interagieren. Diese Tests sind nicht nur auf Medizinprodukte beschränkt, ebenso interessant ist diese Technologie beispielsweise für Entwickler von Sicherheitsprodukten wie Helmen. Die Entwickler können dank des Gehirnmodells genau simulieren, welche Kräfte bei einem Aufprall durch den Helm dringen und wie gut geschützt der Mensch mit dem neuen Produkt ist.
Mit seinen Programmen SOLIDWORKS for Entrepreneurs und mit den 3DEXPERIENCE Labs bietet Dassault Systèmes Startups Hilfe bei der Entwicklung hochinnovativer Produkte, wie das Unternehmen ebenfalls auf der CES zeigt. Mit Digital Orthopaedics ist am Stand ein Startup aus dem 3DEXPERIENCE Lab Programm vertreten, das an virtuellen Modellen orthopädische Operationen plant. Das ermöglicht individuell angepasste Behandlungen, innovative Diagnoseunterstützung und 3D-Simulationen von Eingriffen.
Digital Orthopaedics und das Living Heart Project sind eindrucksvolle Beispiele für den Weg, den die Medizin in den nächsten Jahren nehmen wird. Die Digitalisierung wird in diesem, wie auch in anderen Bereichen, wie dem schon angesprochenen autonomen Fahren noch unglaubliche und heute noch gar nicht denkbare Lösungen hervorbringen – aber selbst der Blick auf die augenblicklichen Möglichkeiten ist schon beeindruckend.