Marktplatz der Innovation – wenn ein hauchdünner Vorsprung entscheidet

Manchmal ist der Vorsprung im Innovationswettbewerb nur hauchdünn. Gerade dann kommt es darauf an, passgenau den richtigen Service zu finden, das richtige Wissen, das richtige Bauteil, oder auch ein ganz neues Produkt. Im Konsumgüterbereich mag das noch relativ einfach sein, das Angebot an Webplattformen für die Suche nach Services ist groß. Im industriellen Umfeld stellt sich die Thematik allerdings schwieriger da. Wenn komplexe Ideen und 3D-Daten der Grundstock der Suche sind, wird die Luft dünn.

5 Schritte vom Design zum Produkt

Diese fünf Prozessschritte machen den Unterschied und helfen bei der nahtlosen, digitalen Zusammenarbeit mit Herstellern komplexer industrieller Bauteile. Oder anders gesagt hilft der Schritt immer dann, wenn sich die Welt der Standardteile erschöpft hat.

Den richtigen Partner finden – Zunächst muss es darum gehen den richtigen Partner anhand der eigenen Spezifikationen zu finden. Idealerweis aus einem weltweiten Netzwerk qualifizierter Fertigungsdienstleister. Das gilt für alle Fertigungsbereichen 3D-Druck, CNC-Bearbeitung, Spritzguss, Blechbearbeitung etc.

Umwege und Datenbrüche vermeiden – Innovation braucht Agilität und Datendurchgängigkeit. Ihre Anforderung muss im Mittelpunkt stehen, nicht der Transfer über Schnittstellen. Die Verknüpfung zu den Herstellern direkt aus der Arbeitsumgebung, wie es mit SOLIDWORKS und CATIA möglich ist, erlaubt einen schnellen Design-to-Part Workflow ohne Brüche.

Die Kommunikation im Fluss halten – Was für das Design und die Daten gilt, muss auch in der prozessbegleitenden Kommunikation mitlaufen. Iteration am Design und im Produktionsprozess können per direktem Kontakt aus der Anwendung nicht nur schneller, sondern anhand der 3D-Daten auch sicher kommuniziert werden.

Geordnetes Risikomanagement von Anfang an – Besonders im Zusammenspiel mit Fertigungsdienstleistern kommt es auf die Produktionsfähigkeit an. Das Design sollte also im Innovationsprozess bereits früh von der Produktionsprozessseite betrachtet werden. Dazu gehören auch Geometriechecks, Manufacturing-Feedbackkommentare und ggf. Prozesssimulation, z.B. im 3D-Druckverfahren.

Transparenz in den Transaktionen und Änderungsprozessen gewährleisten – Wenn es auf die Dokumentation jeden Schritts ankommt, können unterschiedliche Systeme relativ schnell zu Problemen führen. Es gilt also die Durchgängigkeit von Anfang an zu bedenken. Bestellprozess, vorausgehende Bestellungen, Projektdokumentation, Produktdaten und Spezifikationen, Modifikationen und Updates. Je übergreifender die Plattform, umso reibungsloser kann nicht nur der Produktionsprozess, sondern das Innovationsprojekt insgesamt laufen.

Auf den ersten Blick mag es nach sehr kleinen, detailverliebten Schritten klingen, allerdings haben gerade diese Details im Gesamtprozess große Wirkung. Wer Produktinnovation schnell, innerhalb von Budgetgrenzen und anforderungsgenau gestalten will, hat deutlich die Nase vorn wenn er nur ein Tool anstelle vieler einzelner Siloanwendungen nutzen muss. Über den Zugriff auf zertifizierte Partner per Onlinemarktplatz lässt sich zudem auch über die Grenzen des eigenen Betriebs hinweg mehr Sicherheit in den Prozess bringen. Für den Anwender scheinen die Vorteile also klar, aber was hat die Anbieterseite davon? Lohnt es sich tatsächlich über einen Onlinemarktplatz neue Kunden zu erschließen? Oder ließe sich das nicht über die Bewerbung des Angebots auf eigenen Webseiten genauso gut machen?

Reichweite industrieller Online-Marketplaces

Allein von der Leistungsseite und der Darstellung des Angebots mag es zunächst gar nicht bahnbrechend klingen, sich für Plattformen wie den 3DEXPERIENCE Marketplace zu qualifizieren. Der Blick in Richtung Konsumgütermarkt zeigt allerdings, dass das Prinzip „Amazon“ einen entscheidenden Vorteil hat. Denn, so ein Marketplace schafft Reichweite.

Anbieter jeder Größe haben die Möglichkeit sich direkt, ohne Datenbrüche, mit einem sehr breiten Ökosystem an Nutzern der führenden 3D-Designanwendungen zu verknüpfen. So wird es leichter Qualität, Termin- und Prozesstreue zu gewährleisten. Der eigene Aufwand für die Produktion wird planbarer, wenn die Daten des vom Kunden gewünschten Bauteils anstelle von Dateien in einer Angebotsanfrage die Ausgangsgrundlage sind. Die Positionierung im Markplatz und die Zertifizierung schaffen eine Reichweite, die man aus eigener Kraft nur mit erheblichem Mehraufwand erreichen könnte.

Es ist sicher keine Frage, ob sich Plattformen für ‚Maker‘ etablieren werden. Die Frage ist, welche neuen Geschäftsmodelle die Anbieter ableiten und welches “Mehr an Nutzen” für Ihre Kunden sie anbieten können, um im globalen Wettbewerb vorn zu bleiben.

Den Link zum 3DEXPERIENCE Marketplace finden Sie hier. Zudem widmet sich auch unser aktuelles Compass Magazin dem Thema, hier geht’s zur Webversion. Lesen Sie rein.

Dirk Janke

Dirk Janke ist Cloud Advocacy Senior Specialist bei Dassault Systèmes in Zentraleuropa. Er bloggt zur 3DEXPERIENCE und den Chancen einer durchgängigen Lösung in der Cloud.