Dassault Systèmes-Partner HCV Data Management GmbH, ein Unternehmen der Bechtle Gruppe lud kürzlich ans Industrie 4.0 Collaboration Lab, gegründet von der SolidLine Ag und dem Bechtle IT-Systemhaus zusammen mit dem Lifecycle Engineering Solutions Center am KIT und dem Forschungszentrum für Informatik, unter der Überschrift „Mittelstand trifft Forschung – Industrie 4.0“ Kunden und Interessenten nach Karlsruhe ein, um das Thema an diesem Tag plastisch erlebbar werden zu lassen.
Das KIT betreibt mit dem Lifecycle Engineering Solutions Center (LESC) eine neuartige Forschungseinrichtung für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen KIT-internen und -externen Forschungsinstituten sowie für den Wissensaustausch und Technologietransfer in Wirtschaft und Gesellschaft. Das LESC bietet für innovative Ingenieurlösungen im Rahmen des Product Lifecycle Management und Virtual Engineering skalierbare und flexible Entwicklungsumgebungen vom Einzelarbeitsplatz bis hin zur 3D-Großprojektion (Bild 1).
Ein wichtiger Grundsatz für LESC-Projekte sind Praxisrelevanz und Umsetzbarkeit. Es werden nicht hochkomplexe Lösungen auf fiktive Fragestellungen entwickelt, sondern Probleme aus dem Alltag realer Unternehmen, sozusagen Bottom-up, schrittweise und mit möglichst einfach umsetzbaren Maßnahmen angegangen.
Prof. Dr. Dr. Ing. Dr. h.c. Jivka Ovtcharova, Leiterin des Instituts für Informationsmanagement im Ingenieurwesen (IMI), Direktorin im Forschungszentrum für Informatik Karlsruhe (FZI) und Gründerin und Leiterin des Lifecycle Engineering Solutions Center (LESC), stellte fünf Thesen zur Industrie 4.0 vor, die deutlich machen, dass es sich lohnt die vierte industrielle Revolution auch aus anderen Blickwinkeln als der reinen Vernetzung existierender Geräte zu betrachten. So lautete eine der Thesen, dass zu sehr in Richtung der technischen Machbarkeit von Industrie 4.0 gedacht wird. Stattdessen sollte im Fokus der Überlegungen stehen, welche gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen die neue Technologie haben wird. Bisher habe jede industrielle Revolution auf lange Sicht eine Verbesserung der Lebensumstände breiter Bevölkerungsschichten gebracht; welche Erwartungen kann Industrie 4.0 also erfüllen? „Industrie 4.0 ist ein Weg, kein Ziel“, sagte Prof. Ovtcharova.
Die Revolutionen folgen immer schneller aufeinander, das bedeutet für die Produktentwicklung, dass auch diese effizienter werden muss. Die Umsetzung von Industrie 4.0-Projekten muss Bottom-up erfolgen, mit kleinen, sichtbaren Projekten.
Industrie 4.0 erzeugt riesige Datenmengen und erfordert Mechanismen, diese zu verarbeiten. Zudem müssen Möglichkeiten geschaffen werden, diese Datenmengen miteinander zu verknüpfen und in Beziehung zu setzen – also beispielsweise die Verbrauchsdaten der Waschmaschine und die Wettervorhersage zu verknüpfen, um einen Zeitpunkt zu ermitteln, an dem die Photovoltaikanlage genug Strom für den gewünschten Waschgang liefert. Das scheitert aktuell daran, dass solch detaillierte Verbrauchsprofile gar nicht zur Verfügung stehen.
An solch grundlegenden Wissenslücken scheitern viele Industrie 4.0-Projekte; Digitalisierung ist der zugehörige Megatrend, die Bereitstellung aller notwendigen Informationen in digitaler Form und die Schaffung der Schnittstellen, die eine allumfassende Nutzung der Daten ermöglichen der Schlüssel zum Erfolg.
Intelligente Maschinen dürfen kein Selbstzweck sein: „Der Kühlschrank, der mit dem Toaster spricht – das ist unsinnig“, verdeutlichte Ovtcharova. Es sei genau zu prüfen, wo welche Vernetzung Sinn macht.
Wohin wird uns also Industrie 4.0 führen und kann intelligente Vernetzung ein Weg für den deutschen Mittelstand sein auch weiterhin Technologie, Maschinen und Produkte auf Weltspitzenniveau anzubieten? Dassault Systèmes bietet mit der 3DEXPERIENCE Plattform Lösungen an, die den Weg bereiten und wird sich dem Internet of Things auch immer wieder auf diesem Blog annehmen.
Im Augenblick widmet sich außerdem auch die #Blogparade des Futability-Blogs „Industrie 4.0: Chancen, Risiken, Ideen und Umsetzungen – was hat Deutschland zu bieten?” intensiv dem Thema. Diskutieren Sie mit!
Von Klaus Blöchle, Marketing Manager Value Solutions, Dassault Systèmes