PLM Collaboration Services

Bestehende Systeme und übergreifende Plattformtechnologie finden zusammen.

Wenn wir die aktuellen Trends, zum Beispiel die Elektromobilität betrachten, sehen wir als Konsumenten oft nur ein verändertes Produkt, das für uns aber genauso einfach zu nutzen ist wie wir es gewohnt sind. Wir setzen uns ins Auto und fahren los. Komfortabel, leise und geräuschlos. Schöne neue Welt.

In der Produktion sieht das dann schon ganz anders und eben nicht mehr so einfach und komfortabel aus. Die zu fertigenden Produkte haben häufig viel mehr Komponenten, sind variantenreicher und komplexer.

Für die Hersteller heißt das, dass die komplexeren Produktstrukturen die Beherrschbarkeit von mehr Komponenten fordern. Das setzt ganz neue Vorzeichen für Design, Engineering und Fertigung. Das Einbinden von immer mehr Projektbeteiligten und immer mehr Daten und Systemen geht damit einher. Die große Herausforderung besteht – besonders für kleinere und mittlere Unternehmen – nun darin, die organisatorische Klammer um immer mehr Mammutprojekte zu schließen.

Gibt es einen Königsweg, um das Problem zu lösen? Es scheint so. Denn schaut man sich erfolgreiche Unternehmen wie den Landmaschinenhersteller CLAAS oder den Automobilhersteller Audi einmal an, stehen die Zeichen auf „modellbasiertem Arbeiten“ als methodischen Ansatz. Idealerweise unterstützt durch die richtige Technologie, die es ermöglicht die Fäden zusammenzuziehen und einzelne Daten und Komponenten auf einer übergreifenden Plattform, wie der 3DEXPERIENCE, zusammenzubringen. (Audi berichtete eindrucksvoll beim 3DEXPERIENCE Forum in Göttingen).

Mit Hilfe des modellbasierten Ansatzes können Einzelherausforderungen wie zum Beispiel Elektrik, Mechanik, Controls etc.bereits sehr früh im Prozess auch in der Kombination betrachtet werden.

Modellbasiertes Arbeiten mit den PLM Collaboration Services

Bisher existieren Daten für Bauteile, die in CATIA V5 und oder anderen CAD-Systemen erzeugt wurden, häufig zwar bereits in zentralen Datenablagen, sie stellen aber nach wie vor eine isolierte „Einheit“ dar. Die Daten sind in dem Format hinterlegt, das das jeweilige System vorgibt, außerdem sind sie in der Regel nicht miteinander verbunden. Es gibt nicht nur eine einzige Datenbasis, sondern Dateien und Versionen und das für alle Einzelbreiche bzw. Komponenten.

Will man Konstruktionsdaten nun als Objekte begreifen und diese nahtlos, geräte- und disziplinübergreifend unterschiedlichen Stakeholdern eines Projekts zugänglich machen, also z.B. auch an Kollegen mit Jobrollen weitergeben, die eher in der Simulation oder Fertigung, nicht aber im angestammten CAD-Anwenderscope liegen, braucht man übergreifendere Wege.

Im klassischen Ansatz lief der Designprozess häufig als erster Prozessschritt ab und der Übergang zu Engineering und Produktion bedurfte der Erstellung von weiteren, für die folgenden Prozessschritte sofort verwendbaren, Daten und Dateien. Iterationen und Prozessfeedback oder Änderungen konnten häufig nicht einfach zurückgespielt werden, sondern mussten erst system- oder versionsgerecht „übersetzt“ und neu in die xCAD-Systeme eingespielt werden. Zusätzliche Informationen wie Simulationsdaten und Eigenschaften in weiteren Kontexten liefen nicht einfach im kontinuierlichen Datenfluss mit.

Der Ansatz des Model Based Systems Engineering löst prozessseitig den Knoten auf. Durch die modellbasierte Herangehensweise können auch Projekte für komplexe Produkte beherrschbar gemacht und zusammengebracht werden.

Die PLM Collaboration Services stellen dabei die Technologie zur Verfügung. Sie ermöglichen es Komponenten und Prozesse auf einer Plattform zu verbinden.

CAD-Daten aus CATIA V5, aber auch aus SOLIDWORKS und anderen Anwendungen können so in die 3DEXPERIENCE Plattform eingebunden werden. Es ist möglich in der existierenden Version von CATIA V5 das Design anzulegen und trotzdem die Möglichkeiten anderer Anwendungen der Plattform z.B. für Simulationen oder Tools zur disziplinübergreifenden Zusammenarbeit zu nutzen und die angereicherten Daten auch wieder in den Designprozess zurückzuspielen. Die 3DEXPERIENCE Plattform ermöglicht es, dass sämtliche Informationen offen in einer zentralen Datenbank gespeichert werden. Alle Prozessbeteiligten, die in der 3DEXPERIENCE arbeiten, können nun, je nach Jobrolle und Zugriffsrecht, auf die von ihnen benötigten Informationen zugreifen. Dabei können sie immer sicher sein, die aktuellsten Daten zu nutzen. Auch die Granularität der Daten kann je Rolle angepasst werden und die digitale Durchgängigkeit über den gesamten Prozess erhalten werden. Durch die Nutzung der Daten aus der Plattform kann so auch zu jedem Zeitpunkt der Entwicklung ein digitaler Zwilling erstellt werden, der Tests für die Komponenten, das Gesamtprodukt und die Prozesse bereits in sehr frühen Phasen ermöglicht. Das ist ein enormer Vorteil.

Der Prozess vor und nach der Umstellung von Prozess und Technologie

Dassault Systèmes macht Model Based Systems Engineering und die Verwaltung von CAD Daten in den PLM Collaboration Services auch zum Thema auf der Hannover Messe 2019. Den Perspektivwechsel und übergreifenden Ansatz können CATIA V5 Nutzer und andere Interessenten in Halle 6 an Stand K30 live erleben. Sie sind nicht in Hannover? Einen Einblick die Möglichkeiten der PLM Collaboration Services bietet auch das On-Demand Webinar zum Thema (Englisch).

Sabine Grieve

Sabine Grieve betreut im Team von Dassault Systèmes den Bereich Marketing für die Branchen Maschinen- und Anlagenbau sowie High Tech. Sabine bloggt über Themen wie Industrie 4.0, das Internet der Dinge, smarte Vernetzung und digitale Fabrik.