Die hub Conference in Berlin ist das jährliche Business Festival des Bitkom, auf dem sich mehr als 2500 führende Meinungsmacher, Entrepreneure, Wissenschaftler und Politiker treffen, die den Weg in die digitale Zukunft ebnen. Das interaktive Business Festival bietet ein ganzheitliches Erlebnis aus Konferenz, Workshops, Technologie zum Ausprobieren, digitaler Kunst und Live-Musik. Dassault Systèmes beteiligte sich mit einem Vortrag von Laurent Blanchard, Executive Vice President, Global Field Operations (EMEAR), zum Thema „New Realities on Digital Platforms to Deliver Best Consumer Experiences“.
Auf vielen Ebenen entstehen neue Realitäten, wenn die digitale und die physikalische Welt zusammenwachsen. Dies findet seinen Ausdruck unter anderem in Immersive, Augmented und Virtual Reality. Aber auch wenn wir auf dem Weg zu einem Termin Verkehrsinformationen bekommen oder digitale Simulationen benutzen, um Produkte oder unsere Lebensumgebung zu definieren, arbeiten wir mit realen Daten, die die digitale Sphäre beeinflussen – und andersherum.
Diese neue Realität, oder kurz Mixed Reality, wird unsere Wirtschaft grundlegend verändern, ebenso wie unsere Lebenswelt als Konsumenten, Bürger, Professionals oder Patienten. Die neue Realität unterstützt sowohl die Menschen als auch die Unternehmen, indem sie vorher unerreichbare Möglichkeiten und Kundenerlebnisse bietet und nachhaltige Innovationen ermöglicht.
Richten wir eine neue Wohnung ein, so ist es schon heute möglich, die Möbel in einem virtuellen 3D-Modell zu platzieren und dann mit der VR-Brille einen realistischen Eindruck der fertig eingerichteten Wohnung zu bekommen. Dabei berechnet die Darstellungssoftware auf Basis des geographischen Standorts und der Uhrzeit die Sonneneinstrahlung und bezieht diese in die Visualisierung ein.
Der Stadtverkehr der Zukunft wird sich auf Basis der 3D-Daten der Stadt, der Verkehrs- und vieler anderer Daten selbst organisieren – autonome Fahrzeuge werden staugefährdete Straßen meiden, vernetzten Navis die Fahrer um den Stau herumführen, ehe dieser entsteht – es lassen sich auf Basis der Kapazität einer Verkehrsachse und den bekannten Zielen – angereichert und verifiziert mit statistischen Daten aus der Vergangenheit – drohende Kapazitätsengpässe frühzeitig erkennen und vermeiden. Unfälle oder Ausfälle im Personennahverkehr werden vermeidbar oder zumindest zu absoluten Ausnahmefällen.
Designer und Produktentwickler, Stadtplaner und Architekten können Daten aus der Realität in ihre Arbeit einfließen lassen. So können beispielsweise die Nutzungsdaten, Fehlerraten und andere Werte des aktuellen Produkts beim Optimieren des Nachfolgers helfen. Wetterdaten lassen sich nutzen, um das Mikroklima in einem Stadtviertel zu simulieren. So lassen sich die Auswirkungen eines Neubaus ebenso bewerten wie die Verhältnisse beispielsweise auf den Balkonen oder in den Räumen des geplanten Gebäudes selbst. Bilden die Nachbarhäuser eventuell eine Düse und lenken den Wind genau auf die Balkone? Dann lassen sich diese vielleicht abschirmen oder auf eine andere Gebäudeseite verlegen. Solaranlagen und Fensterfronten lassen sich optimal planen, wenn der Schattenwurf benachbarter Gebäude und Bäume berücksichtigt wird.
Und in Sachen Gesundheit? Auch die Medizin verändert sich im Zuge digitaler Möglichkeiten rasant. Ein Herzpatient kann seinen Herzschlag in Echtzeit überwachen lassen und bekommt bei Bedarf sofort Hilfe. Mit dem Arzt kann der Patient jederzeit per Videotelefonat sprechen, wobei der Arzt von der Smartwatch des Patienten die aktuellen Körperdaten geliefert bekommt. Apps ersetzen schon in naher Zukunft eine Vielzahl teurer medizinischer Geräte und bieten zudem direkten Zugriff auf die Daten des Patienten, wenn dies notwendig wird.
Die Verbindung realer und digitaler Welten ermöglicht unglaubliche und bis heute noch unabsehbare Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Das stellt Forderungen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – also genau die Zielgruppe der hub.berlin. Eine spannende Konferenz fanden wir, aber sehen Sie selbst…