“Lean” ist ein Schlagwort, das in vielen Bereichen wachsende Bedeutung erlangt hat. Lean Management, Lean Production und inzwischen auch Lean Project Delivery (LPD).
Das Konzept kommt aus der Baubranche und soll die Organisation von Projekten vereinfachen – ein Ansatz, der sicher auch abseits von Baustellen seine Berechtigung hat. Und je einfacher und sauberer Projekte ablaufen, desto größer ist der Erfolg – für die einzelnen Beteiligten und für das ganze Unternehmen.
Erfolgreich verlaufende Projekte verursachen geringere Kosten, sind schneller abgeschlossen – was wiederum die Time-to-Market reduziert – und sie bringen mehr Gewinn. LPD-Strukturen unterstützen genau dies, sie maximieren den Erfolg und vermeiden Verschwendung von Ressourcen, indem sie das Team dazu befähigen, das Projekt als Ganzes zu optimieren. „Kontrolle“ bedeutet nicht mehr die Überwachung in einer Befehlshierarchie und das Reagieren auf Gegebenheiten, sondern eine verteilte Überwachung in etablierten LPD-Strukturen, die Organisationen bei der Optimierung von Planung und Ausführung unterstützen.
Eine solche Struktur kann entweder mit Voraussicht entwickelt werden, um den Wert des Projekts zu steigern, oder sie entwickelt sich von selbst – üblicherweise mit weniger erfreulichen Ergebnissen. Dabei ist die Fähigkeit einer Organisation, Projekte erfolgreich durchzuführen, der entscheidende Erfolgsfaktor. LPD verbessert die Basis des Erbringungsprozesses, indem Lücken, Konflikte und Redundanzen im Projektfluss beseitigt werden.
Neun Lean-Konzepte verhelfen zu besseren Projektverläufen und -ergebnissen
Nutzen aus der Perspektive des Kunden beurteilen: Jeder Kunde hat individuelle Anforderungen, die es zu berücksichtigen gilt. Bei diesen Kunden kann es sich um verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Prioritäten handeln: Der Endkunde, der kommerzielle Kunde, der Produktkunde, Stakeholder, Manager, Zulieferer, und Mitarbeiter. Sie alle sind Kunden, weil deren Erfolg mit dem Erfolg der anderen Kunden zusammenhängt.
Projekte sind temporäre Produktionssysteme: Projekte sind unterschiedliche Ereignisse, die sich ebenso voneinander unterscheiden wie die Organisationen, Örtlichkeiten, Umweltbedingungen und andere Einflüsse, die in dem Projekt berücksichtigt werden müssen.
Integration und Synchronisierung ergeben reibungslose Abläufe: Die Zusammenarbeit als kollektive Projektorganisation erfordert das Abschaffen von Abteilungsgrenzen.
Pull-Technologien nutzen, um das Projekt zu planen und voranzutreiben: Arbeiten werden erst dann gestartet, wenn die Umgebungsbedingungen stimmen und die Arbeit tatsächlich benötigt wird.
Lean-Prinzipien nutzen und die Komplexität und Dynamik großer Projekte berücksichtigen: Die Flüsse von Informationen, Konstruktionen, Lieferketten und Fertigung unterscheiden sich von Projekt zu Projekt.
Gesamtheitlich optimieren, Perfektion anstreben: Das Akzeptanz von „gut genug“ als Ergebnis, um isolierte Fortschritte zu erreichen, führen zu längerer Laufzeit, höheren Kosten und schlechterer Qualität.
Zusammenarbeit und lernfreundliche Umgebungen sind entscheidend: Gemeinsames Erarbeiten von Lösungen, tadellose Koordination, und Lernfähigkeit, gekoppelt mit Konsequenzen aus dem Gelernten führen zu besseren Lösungen, kontinuierlicher Verbesserung, teamfreundlichen Strukturen und effizienter Kommunikation.
Projekte sind immer Netzwerke von Verpflichtungen und erfordern wachsendes Vertrauen: Menschen sind nicht unfehlbar, das Teilen von Wissen bietet große Vorteile und schafft eine verlässliche, auf Unterstützung gefußte Basis.
Essentielle Abhängigkeiten und Erbringungsprozesse identifizieren: Das Wissen darum, wie Wertschöpfung abläuft und welche Schritte der Erbringungsprozess durchlaufen muss, führt zu besserem Verständnis des Prozesses und ermöglicht Optimierungen.
Klare, übersichtliche, gemeinsam erarbeitete Prozesse und Mitwirkende, die auf demselben Wissensstand sind und vertrauensvoll miteinander umgehen, sind die Grundlage jedes erfolgreichen Projekts, nicht nur in der Baubranche. Die Lean-Technologie ist also direkt Erfolgsrelevant für das Gesamtunternehmen und lässt sich mit durchgängigen Softwarelösungen optimal implementieren. Integration, Synchronisation und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit gehören sozusagen zur DNA einer Systemlösung wie beispielsweise der 3DEXPERIENCE Plattform.