Kürzlich wurde die neue SOLIDWORKS Version 2018 offiziell der Presse vorgestellt. Die Neuerungen teilte Andreas Spieler, Technical Director Central Europe, wie folgt ein: 46 Prozent sind Verbesserungen der Qualität und der Performance des Systems, 36 Prozent Innovationen und 19 Prozent sogenannte „Delighters“. Hinter diesem Ausdruck verbergen sich Verbesserungen, die der Effizienz zugutekommen – auf den ersten Blick kleine, aber oft umso wirkungsvollere Anpassungen, die dem Anwender das Leben erleichtern.
Die beiden größten Neuigkeiten sind sicherlich SOLIDWORKS CAM und SOLIDWORKS Manage. Der Softwarehersteller baut seit Jahren das Portfolio von Anwendungen rund um CAD – das SOLIDWORKS Ecosystem nennt – konsequent aus und greift dabei oft auf Anwendungen von Entwicklungspartnern zurück, die dann gemeinsam noch tiefer in die Basissoftware integriert werden. Das zeigt sich beispielsweise in den anderthalb Jahren Entwicklungszeit, die SOLIDWORKS gemeinsam mit Partner Geometric daran gearbeitet hat, um deren CAMWorks zu SOLIDWORKS CAM weiterzuentwickeln.
Dabei wird sehr großer Wert darauf gelegt, dass die neue Applikation mit den anderen Anwendungen des SOLIDWORKS Ecosystems zusammenarbeitet. So konnte CAMWorks bereits Toleranzen aus MBD übernehmen, um sie in der Fräsbahnberechnung zu nutzen. Das CAM-Modul mit Funktionen mit bis zu 2,5-Achs-Fräsen ist in allen SOLIDWORKS Lizenzen, die unter Wartung sind, kostenlos enthalten. Im SOLIDWORKS CAM Professional sind weitere Funktionalitäten wie die 2,5 Achsen Bearbeitung von Baugruppen, das 2 Achsen Drehen sowie u.a. das High Speed und 3+2 Achsen Machining.
Wird die 3-, 4- oder 5-Achsbearbeitung benötigt gibt es viele Lösungen im SOLIDWORKS Partner Programm.
SOLIDWORKS Manage baut auf SOLIDWORKS PDM Professional auf und erweitert dessen Funktionalität um verschiedene Funktionalitäten wie das Verwalten von Stücklistenartikeln ohne Geometrie, Projektmanagement und erweitertes Reporting.
Stücklistenartikel ohne CAD-Geometrie sind zum Beispiel Schmierstoffe, Kühlmittel oder auch Bedienungsanleitungen und andere Dokumente. PDM Manage ist auch im Zusammenspiel mit einem ERP-System hilfreich, da das neue Produkt das Erstellen von Stücklistenvarianten ermöglicht – jeder Artikel im ERP-System hat damit eine Entsprechung im PDM. Damit wird der Datenaustausch mit ERP Systemen sehr vereinfacht.
Zudem lassen sich mit PDM Manage Bedingungen abbilden, die bisher nur im ERP-System Niederschlag fanden, beispielsweise länderspezifische Artikel oder andere Stücklistenvarianten. PDM Manage ermöglicht die Verknüpfung von PDM Professional-Daten mit anderen Datenbanken. Ebenfalls in PDM Manage integriert sind ein Projektmanagement sowie Dashboarding- und Reportingfunktionen, mit denen sich der Status von Projekten visualisieren und dokumentieren lässt. Ein Vorteil der Lösung ist die einfache Implementierung. Da es direkt auf die PDM Professional-Datenbank zugreift, ist keine Konvertierung oder Migration notwendig.
Zum vorhandenen Management von Mechanikkomponenten in SOLIDWORKS PDM kommt eine Verwaltung der Electrical-Produkte hinzu.
Zu den angesprochenen Delighters zählt der neue Begrüßungsbildschirm, der dem Anwender direkten Zugriff auf seine zuletzt verwendeten Dateien sowie auf die Dateiformate Teil, Baugruppe und Zeichnung gibt, mit denen sich eine neue Konstruktion starten lässt. Erstellt man eine Skizze neu, dreht SOLIDWORKS die Ansicht so, dass man senkrecht auf die Arbeitsfläche blickt. SOLIDWORKS 2018 bringt eine Option, die dieses Verhalten auch beim Ändern einer Skizze aktiviert.
Für die Bedienung auf Touch-fähigen Geräten wie Microsofts Surface wurde eine eigene Touch-Oberfläche entwickelt, die unter anderem wichtige Tasten auf dem Bildschirm abbildet. Die Einstellungen der Bedienoberfläche lassen sich über das Portal MySolidWorks.com auf mehreren Rechnern synchronisieren.
So bietet SOLIDWORKS 2018 für jeden Geschmack interessante Neuerungen, von den kleinen, aber feinen Produktivitätstricks bis zu ganz neuen „Gewerken“ wie SOLIDWORKS CAM. Eine vollständige Auflistung der Neuerungen findet sich im offiziellen What’s New-Dokument oder der SOLIDWORKS Launch 2018 Webseite.
