Mit dem digitalen Wandel unserer Welt und unserer Gesellschaft haben Industrieunternehmen die einzigartige Chance, die Zukunft durch ihre Produkte mitzugestalten und entscheidend zu beeinflussen. Schon heute ist klar, dass sich die Kundenbedürfnisse maßgeblich ändern werden: Konsumenten erwarten von Produkten, dass diese durchweg vernetzt und personalisiert sind. Diese Anforderungen wiederum haben wesentliche Auswirkungen auf die Komplexität der gesamten Entwicklungsprozesse in Unternehmen. Um weiterhin als innovative Triebfeder zu agieren, müssen sie ihre Sichtweisen ändern, neue Perspektiven schaffen, effiziente sowie durchgängige Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette entwickeln und sich so agiler aufstellen.
Ein hohes Level an Komplexität geht mit dem Wunsch nach größtmöglicher Einsetzbarkeit von Software und Hardware in Unternehmen einher. Daraus ergeben sich für eine durchgängige Kommunikation aller eingesetzten Mittel in einem Entwicklungs- und Herstellungsprozess besondere Herausforderungen: Stehen alle Daten allen Personen zur Verfügung? Sind Informationen untereinander kompatibel? Und wie werden Datensilos vermieden?
Bereit für Innovationen
Im Bereich der Automobilindustrie lässt sich dieser Wandel gut veranschaulichen: Wo früher noch eine besonders hohe Endgeschwindigkeit oder die Beschleunigung zentrale Kriterien der Autobauer waren, wird heute auf eine umfassende technologische Abstimmung der Fahrzeuge Wert gelegt. Elektronische Bauteile müssen etwa im Gesamtkontext eines PKWs funktionieren und neuartige Beförderungskonzepte im Rahmen der Elektromobilität benötigen innovative Wege in der Planung und Herstellung. Der Produktionszyklus hochvernetzter autonomer Fahrzeuge führt zu komplexen Entwicklungsprozessen und wird im gleichen Zuge durch eine Vielzahl externer Regularien und Zertifizierungen bestimmt. Darunter fällt etwa ein Nachweis der digitalen Durchgängigkeit der Produkte. Um diesen wachsenden Anforderungen gerecht zu werden und eine grundlegende Transformation zu vollziehen, bietet das Systems Engineering einen guten Organisationsrahmen.
Digitale Kontinuität schaffen – Mehrwerte erzielen
Mit Hilfe von Systems Engineering bekommen Unternehmen einen interdisziplinären Ansatz an die Hand, um ihre Produktentwicklung durch drei Bausteine – Prozesse, Methoden und Tools – nachhaltig zu digitalisieren und zu optimieren. Es ermöglicht allen Projektbeteiligten eine ganzheitliche Sicht auf wichtige Vorgänge sowie einen übergreifenden Austausch über Abteilungs- und Organisationsgrenzen hinweg. Im Idealfall ziehen Unternehmen das sogenannte Model-Based Systems Engineering (MBSE) heran. Dies bedeutet, sie modellieren ein umfassendes System, das den gesamten Entwicklungsprozess begleitet und für alle Produktentwicklungsbereiche gültig ist – so können Chancen schneller erkannt, Hindernisse leichter beseitigt und Ressourcen effizienter eingesetzt werden. Eine einheitliche Plattform, wie die 3DEXPERIENCE Plattform, welche die verschiedenen Teilbereiche miteinander verknüpft und so eine übergreifende Nachverfolgung ermöglicht, ist zur Kollaboration der verschiedenen Akteure eine wichtige Voraussetzung. Besonders für neue Produktarchitekturen, bei denen Hersteller nicht auf langjährige Erfahrungswerte zurückgreifen können, liefert Systems Engineering die Möglichkeit, den gesamten Prozess bereits im Vorfeld zu simulieren und so mögliche Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren, um die Effizienz in der Entwicklung zu gewährleisten.
Alleine die nötige Software gewährleistet allerdings noch kein erfolgreiches Systems Engineering: Es ist wichtig, alte Strukturen und Datensilos aufzubrechen und einen Wandel der gesamten Organisationskultur zu bewirken. Für einen langfristigen Erfolg wird es immer relevanter, dass es bei allen Bereichen zu einem Umdenken kommt, sodass die verschiedenen Akteure entlang der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten und nicht als einzelne Spezialisten für ihren Fachbereich agieren. Dabei lohnt es sich, mit einem erfahrenen und fachkundigen Partner zusammenzuarbeiten, der die richtigen Methoden kennt und dabei unterstützt, die notwendigen Prozesse zur Umsetzung von Model-Based System Engineering zu entwickeln.
Schlüsselfunktion für nachhaltigen Erfolg
Um sich optimal für die Zukunft aufzustellen, müssen neue Strukturen geschaffen und lange bewährte Prozesse hinterfragt werden. Systems Engineering kann hier der Schlüssel sein, als Unternehmen diese Mehrwerte auch zu erkennen und erzielen zu können. Neben den Chancen durch neuartige und innovative Produkte, können Unternehmen gleichzeitig auf die Herausforderungen für die Fertigung der Zukunft reagieren. Denn erst die Verknüpfung von virtuellen Welten mit den realen Gegebenheiten in der Produktion, ermöglicht ein nahtloses Ineinandergreifen aller Prozesse. In einer langfristigen Unternehmensstrategie wird so die Basis für eine zukunftsgewandte und nachhaltige Entwicklung gelegt – die Erfolge und Wettbewerbsvorteile gewährleistet.
Einen detaillierten Einblick bietet auch unser Whitepaper „Entwickeln mit System“.