Der Erfolg von Produkten im Ladenregal hängt oft am Verpackungsdesign, auf den ersten und auch auf den zweiten Blick. Erinnern Sie sich an die Diskussion um angebliche Bio-Plastiktüten, von denen behauptet wurde, dass sie kompostierbar sind. Dann stellte sich heraus, dass diese – weil sie aus Maisstärke hergestellt werden – den Trend zu Mais-Monokulturen noch beschleunigen, zum anderen stellte sich heraus, dass sie grundsätzlich zwar tatsächlich zerfallen, aber nur in industriellen Kompostieranlagen. Die Resonanz der Verbraucher war vernichtend.
Das zeigt: Wenn man Nachhaltigkeit in seine Produkte und Verpackungen einbaut, muss man wissen, was man tut.
Das Umfeld für Produkte und Ihr Erscheinungsbild im Einzelhandel wird immer schwieriger – es gibt immer mehr Konkurrenzprodukte, die Segmentierung verstärkt sich. Man kann das an Waschmitteln gut beobachten: Am Anfang freute man sich über ein einziges Waschmittel, dann teilte sich der Markt in Waschmittel für weiße und farbige Wäsche. Heute kämpft ein unübersehbares Portfolio von Waschmitteln für verschiedene Stoffarten und sogar für bestimmte Farben um die Gunst des Käufers. Der Verpackungsdesigner ist hier gefordert, die Verpackung unverwechselbar zu machen, den Zweck des Produkts zu transportieren und gleichzeitig den Kunden emotional anzusprechen.
Die Globalisierung bringt eine zusätzliche wichtige Variable ins Spiel: Packungen müssen einerseits möglichst weltweit die Essenz einer Marke transportieren, andererseits an die regulatorischen, technischen und ästhetischen Anforderungen des jeweiligen Marktes angepasst sein. Dazu müssen interne und externe Regelwerke bekannt und zugänglich sein, Templates entstehen und die weltweite Zusammenarbeit gewährleistet sein.
Nachhaltigkeit kann Kosten sparen, gerade Verpackungen bieten hohe Einsparpotentiale – aus dem Blech, das früher für eine Konservendose verwendet wurde, entstehen heute drei Dosen, und das bei gleichen Eigenschaften in Bezug auf den Schutz des Inhalts. Auch hier zeigt sich wieder einmal, was moderne Entwicklungsmethoden leisten können, beispielsweise mit einer Designoptimierung, die zeigt, wieviel Material an welcher Stelle wirklich benötigt wird.
Die Anforderungen an moderne Produktverpackungen sind, wie man sieht, vielfältig und die Fehlertoleranz gering: Die Einführung einer neuen Verpackung verursacht riesige Kosten, von der Umstellung der Abfüllanlagen über die Marketingaktivitäten zur Einführung bis zur Positionierung im Ladenregal. Der Zwang, beim ersten Versuch einen Treffer zu landen, ist also groß. Und trotzdem scheitern die allermeisten Verpackungseinführungen, nur 10 bis 15 Prozent bewirken eine Umsatzsteigerung. Was also tun?
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg einer Verpackung und letztendlich auch für die Positionierung eines Artikels im Regal ist die Zusammenarbeit aller beteiligten Unternehmen und die Bereitstellung aller verfügbaren Informationen. Designvorschläge müssen im Team gemeinsam diskutiert werden können, was eine realistische Visualisierung erfordert. Ebenso müssen die Ergebnisse von Befragungen und Tests auch in der Entwicklung zugänglich sein, um berücksichtigt werden zu können. Validierte Erfahrungsberichte über die Wahrnehmung von Produkten und ihren Verpackungen durch den Verbraucher müssen den Input für Handel, Markenhersteller und Verpackungsdesigner liefern.
Eine Umgebung, die alle relevanten Informationsquellen und Personen verknüpft und den Beteiligten ein virtuelles Dashboard zur Verfügung stellt, ist die Antwort, die heutige Technologie auf diese Anforderungen gibt. Die Lösung Perfect Shelf auf Basis der 3DEXPERIENCE Plattform bietet eine Komplettlösung für Consumerprodukte und Retail-Unternehmen, mit der sich Verpackungen entwickeln lassen, die sowohl ein verbessertes Konsumentenerlebnis bieten als auch nachhaltig sind.